Impressionen zu Modul III

Planung

Der dritte Teil der Feldbahnanlage beherbergt die Quarzsandgrube, in welcher der Sand für die Keramikfabrik auf dem ersten Modul abgebaut wird. Neben der Sandgrube befindet sich ein kleiner Lokschuppen, in dem eine der Lokomotiven untergestellt werden kann. Der grobe Plan wurde wie auf dem Gleisplan aus dem ersten Artikel übernommen. Allerdings wurden einige kleine Änderungen vorgenommen, weshalb ich den aktuellen Streckenplan hier nochmals zeigen möchte.  Es ist gut zu erkennen, dass die Sandgrube mittels Stumpfgleis angefahren werden muss. Dies steigert den Fahrspaß und ermöglicht es, auch die Sandgrube etwas höher zu bauen als den Rest der Anlage. Der Tunneleingang wurde weiter nach hinten verschoben, um noch etwas mehr Strecke auf dem Modul zu gewinnen und um das Abstellgleis neben dem Lokschuppen anfahren zu können, ohne mit der Lok im Tunnel halten zu müssen. Da der Feldweg auf dem zweiten Modul nicht wie im ursprünglichen Streckenplan dargestellt gebaut wurde, wurde auch die Wegführung den Gegebenheiten angepasst, sodass dieser kurz vor der Umfahrung die Gleise kreuzt und über eine kleine Erhebung zur Sandgrube führt.

Unterbau und Vorarbeiten

Wie auch schon bei den ersten beiden Modulen erstellte ich den Anlagenplan in 1:1 auf einem Papierbogen und zeichnete die Höhenlinien präzise ein. Dies hat den Vorteil, dass die Bretter für den Unterbau ganz leicht angezeichnet und gesägt werden können. Auf dem Modul gibt es drei Hauptebenen. Die unterste Ebene besteht aus dem Tunnel am hinteren Rand der Anlage, durch den die Feldbahnzüge unterirdisch auf das zweite Modul in den Schattenbahnhof fahren können. Die mittlere Ebene beherbergt die Ausweichstelle, den Lokschuppen und die Überfahrt auf das zweite Modul entlang eines Weges. Die dritte und höchste Ebene wird über eine kurze steile Rampe hin zum Stumpfgleis befahren und bietet Platz für viel Natur und die Sandgrube. Nach nur wenigen Stunden war der Unterbau fertig gestellt und durfte in mein Arbeitszimmer einziehen, wo ich dann mit dem Bau des Geländes beginnen konnte.

Bevor ich mit dem Bau der Gleisanlage beginnen konnte, musste ich zwei Modelle fertigstellen, um diese bestmöglich in die Landschaft und das Gleisbild einarbeitet zu können. Als erstes wurde der Lokschuppen gebaut, dessen Basis ein Geräteschuppen von Busch ist. Dieser ist allerdings nicht dafür geeignet, um H0e Lokomotiven als Lokschuppen zu dienen, weshalb ich ihn um eine Sockelleiste aus Backsteinen erhöhen musste damit die Lokomotiven durch das Tor passen. Alle Außen- und Innenwände habe ich entsprechend gealtert. Neben dem Gleis für die Lok baute ich ein kleines Regal ein, auf dem Ölfässchen und ähnliches abgestellt werden können. Ein Kalender mit leicht bekleideten Damen darf in so einem Arbeiterschuppen natürlich auch nicht fehlen, und damit die Arbeiter auch im Dunkeln arbeiten können, habe ich noch ein Licht in den Schuppen eingebaut.

Als zweites erwarb ich einen Bausatz für einen Menck Löffelbagger, welcher die Loren in der Sandgrube mit dem Quarzsand befüllen sollte. Diesen baute ich zusammen und alterte ihn währenddessen auch gleich. Die Baggerschaufel wurde mit dem gleichen Sandgemisch befüllt, der auch in der Sandgrube verbaut wurden.

Gleisbau und Geländegestaltung

Bevor mit dem Bau der Gleise begonnen wurde, musste ich die sechs Weichen des Moduls umbauen. Wie aus dem ersten Artikel bekannt, verwende ich normale N-Weichen von Fleischmann. Nach der Entfernung von allen Kunststoffschwellen ersetzte ich diese durch Echtholzschwellen. Diese aufwändigen Umbauarbeiten führte ich bereits um die Weihnachtszeit aus. Im Vergleich zu den ersten beiden Modulen stellte ich zuerst alle Gleise fertig, bevor ich mit dem Bau des Geländes begann. Dies hatte den Vorteil, dass ich das Gelände der Streckenführung anpassen konnte, und nicht die Strecke der Landschaft. Der Gleisbau wurde genau wie auf dem zweiten Modul in fünf Schritten durchgeführt. Dabei wird das Gleis aus Schienenprofilen und Leiterplatten zusammengelötet, dann farblich gealtert, Holzschwellen angeklebt, Schienennägel angedeutet und alles anschließend eingeschottert. Da ich nun schon einige Meter so hergestellt hatte, ging mir das inzwischen ganz leicht von der Hand. Direkt beim Bau der Gleise wurden auch einige Knicke in Kurven eingebaut, um dem Gleis den nötigen Feldbahnlook zu verpassen. Da analog gefahren wird, mussten auch gleich die insgesamt 12 Gleisabschnitte festgelegt und voneinander isoliert verbaut werden. Im Lokschuppen baute ich einen extra Gleisabschnitte ein, damit eine Lok vor und eine im Schuppen abgestellt werden können. Dies hatte ich beim ersten Modul anfangs nicht vorgesehen, aber nach einigen Monaten mit großem Aufwand nachgerüstet. Die Gleise zur Sandgrube hin habe ich besonders „schlecht“ gebaut, da diese nur fliegend verlegt werden und je nach Abbau etwas weiter in die Grube hinein verschoben werden. Es ist gar nicht so leicht dem Gleis einen optischen schlechten Zustand  zu verpassen ohne dabei Verwindungen zu erzeugen, welche den Loks Probleme mit der Stromabnahme macht. Als Weichenantriebe verbaute ich wie schon auf den ersten beiden Modulen Unterflurantriebe von Conrad.

Nach Beendigung des Gleisbaus begann ich mit der Gestaltung des Geländes. Hierbei baute ich zunächst den Tunnel. Da man sehr weit in den Tunnel hineinsehen kann, habe ich die ersten 15 cm beider Tunnelwände vergipst und mit einer dicken Nadel gemauerte Wände angedeutet. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Decke des Tunnels aufgeklebt und die Tunneleinfahrt modelliert. Das Tunnelportal besteht auch aus gemauertem Stein und einem massiven Betonblock, welcher die Jahreszahl der Tunnelfertigstellung trägt. Um den Hang vor dem Tunnel abzustützen, errichtete ich außerdem eine kleine Stützmauer. Das Gelände besteht aus Styrodur Platten, welche ich mit einem scharfen Messer zurecht geschnitzt habe. Als nächstes versuchte ich mich and der Gestaltung der Sandgrube. Nach dem Studium vieler Bilder verschiedener Sandgruben entschied ich mich, die Hänge der Grube mit einem Winkel von etwa 50° zu bauen. Die Grube gestaltete ich so, dass es den Anschein hat, dass die Grube wirklich in dem vorhandenen Berg gegraben wurde. Der tiefste Punkt um die Grube herum ist die Einfahrtschneise der Feldbahn. Zu allen anderen Seiten hin steigt das Gelände an. Von der Grube nach links flacht der Berg langsam ab und geht fließend in die nur leicht hügelige Landschaft des Streckenmoduls über. Während des Baus stellte ich immer wieder das zweite Modul neben das sich im Bau befindende Modul, um das Gelände möglichst passend zu modellieren. An der Einfahrt der Umfahrung zum Stumpfgleis hin musste eine kleine Stützwand gebaut werden, um das Gelände von der Sandgrube her natürlich auslaufen lassen zu können.

Wege und Sandgrube

Den Weg zum zweiten Modul hin stellte ich logischerweise aus dem gleichen Sand von einem Sandhügel in Karlsruhe her, wie den Weg auf dem zweiten Modul. Um die Bahnübergänge zur Sandgrube hin zu realisieren, verbaute ich Rillenschienen. In der Weiche der Ausweiche wurde der Bahnübergang so gestaltet, dass er gerade keine Probleme für die beweglichen Teile darstellt. Um den Übergang des Weges zum zweiten Modul so perfekt wie möglich zu gestalten schraubte ich die beiden Module zusammen und versah den Zwischenraum zwischen ihnen mit Frischhaltefolie. So passte sich der Weg genau der Kante am zweiten Modul an, ohne mit dieser zu verkleben. Nach dem Trocknen des Sand-Leim Gemisches konnte die Frischhaltefolie leicht entfernt werden.

Damit sich der Sand der Feldwege von dem in der Sandgrube unterscheidet, verwendete ich weißen Deko-Sand gemischt mit ein wenig dunkleren Sandkörnern des Feldweges. Nach dem Auftragen des Sand-Leim Gemisches auf die Hänge der Grube bildete ich mit einem speziell zurecht geschnittenen Kunststoffteil die Spuren der Baggerschaufel nach. Den Boden in der Sandgrube versah ich mit Spuren der Baggerketten, um der Sandgrube einen möglichst realistischen Look zu geben.

Vegetation

Die Begrünung des Moduls wurde genau wie auf den anderen beiden mit einer Schicht Fine-Turf und mehreren Schichten an Grasfasern durchgeführt. Neben dem Elekrostaten setzte ich vor allem in der Sandgrube ein paar duzend Grasbüschel einzeln mit der Pinzette. Dies verleiht der Grube einen lebendigen Eindruck. Auch dieses Detail resultierte aus dem Studium von unzähligen Bildern aus dem Internet. Daher achtete ich auch darauf, dass an und in der Sandgrube fast nur vertrocknetes, beiges Gras steht. Bäume bezog ich wie gewohnt von der Firma Heki aus Rastatt. Die Bäume der Rubrik „Super Artline“ verbaute ich in Größen von 3 bis 13 cm. Von den Bäumen abgefallene Blätterbüschel wurden spontan als kleinwüchsige Gewächse auf dem Modul verteilt. Um einen einheitlichen Look zu erhalten verteilte ich diese Gewächse nachträglich auf den anderen beiden Modulen.

Elektronik

Die Verkabelung des Moduls führte ich nach dem Konzept aus dem Artikel vom Dezember 2016 durch. Da dieses Modul wieder ein End-Modul ist, stattete ich es an der Außenseite mit je einer Buchse für Gleich- und Wechselstrom aus. Die Anlage kann so je nach Nähe zur Steckdose am linken oder am rechten Ende mit Strom versorgt werden.

Nach der Fertigstellung der Elektrik war der große Moment gekommen. Die Aufregung war groß, als ich das erste Mal alle Module zusammengeschraubt, die Verbindungskabel zusammengesteckt habe und sich die erste Lok in Bewegung setzte. Alle Modulübergänge funktionierten einwandfrei, so dass dem Betrieb der Feldbahn nun nichts mehr im Wege stand. Über den Betrieb der Bahn werde ich aber in einem weiteren Artikel berichten und auch auf das Rollmaterial der Keramikfabrik Loesche eingehen.